Die Geschichte der Genossenschaft Zunfthaus zu Pfistern Luzern
Die Vergangenheit des Hauses Pfistern geht bis in die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts zurück. In dieser Zeit gehörte die Liegenschaft dem Kloster im Hof.
Die Vergangenheit des Hauses Pfistern geht bis in die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts zurück. In dieser Zeit gehörte die Liegenschaft dem Kloster im Hof.
Es ist interessant zu wissen, dass damals schon – so wie heute – eine ähnliche Teilung des Besitzverhältnisses bestand: eine Teilung zwischen Grund, Boden und dem eigentlichen Gebäude.
Der Boden unter den Arkaden gehört der Stadt (für die Benutzung dieses Bodens muss der Pächter des Zunfthauses zu Pfistern der Stadt Luzern Miete bezahlen). Der Boden, auf welchem das Haus steht, ist Eigentum der Genossenschaft Zunfthaus zu Pfistern.
1356 Das Kloster im Hof gibt sein Haus am Kornmarkt mit zugehöriger Hofstatt und dem gemauerten Untergeschoss dem Burkart Russ zu Erblehen. |
1408 Erwarb die Pfisterngesellschaft die Liegenschaft, in deren Haus sie im Jahre 1421 ihre Pfisterstube einrichtete. |
1574–1578 Wurde das jetzige Zunfthaus, so wie es heute noch steht, erbaut. Es geht aus der Bauabrechnung hervor, dass das Haus im Wesentlichen aus Steinen und nur einzelne Teile in Riegelwerk ausgeführt wurden. Die Bauabrechnung 1578 belief sich auf 1756 Gulden 15 Schilling. |
1598 Stiessen die sogenannten «Pfisternauenlüten» (Schiffsfahrer) zur Zunft. Im beginnenden 17. Jahrhundert war urkundlich von einem Umbau und einer Renovation die Rede. |
1852 Befasste sich die Zunft zum ersten Mal mit dem Gedanken, das Haus zu verkaufen. |
1874 Am 5. November erfolgte der Verkauf durch eine Versteigerung, welche unter amtlicher Aufsicht durchgeführt wurde. Der Zuschlag ging an die Gebrüder Alois und Joseph Sigrist, die CHF 80’000.00 für das ganze Haus geboten hatten. Von diesem Zeitpunkt an wurden verschiedene bauliche Veränderungen durchgeführt. Ein wichtiges Datum war 1894. |
1894 Wurden die Fassadenmalereien von Seraphin Weingartner und seinen Gehilfen Oskar Limacher und Emil Segesser erstellt. |
1909 Bis 1910 wurden verschiedene Handänderungen vorgenommen. Das Jahr 1910 brachte jedoch die einschneidendste bauliche Veränderung am Haus zur Pfistern. Man baute das Haus um ein ganzes Stockwerk höher. Leider fiel dadurch das bis anhin sichtbare Riegelwerk dem ganzen Bau zum Opfer. Damals wurde auch das Innere des Hauses gänzlich umgestaltet und wahrscheinlich seiner letzten noch vorhandenen Substanz beraubt. |
1955 Kaufte der damalige Wirt, Alois Galliker, das Haus. |
1968 Erben die Geschwister Lea, Yvonne und Monika Galliker das Haus, später die Erbengemeinschaft Galliker-Masoner. |
1977 War ein entscheidendes und wichtiges Jahr. Auf Initiative des Vorstandes und Mitgliedern des Bäcker- und Konditorenmeisterverbandes des Amtes Luzern wurde am 14. Juni 1977 die «Genossenschaft Zunfthaus zu Pfistern Luzern» gegründet, welche das Haus per 1. November 1977 für 1,4 Millionen Franken inkl. Inventar von der Erbengemeinschaft Galliker-Masoner zurückkaufte. |
1977–1978 Vom Mai bis Juni 1977 fand unter fünf eingeladenen Architekten ein Wettbewerb statt. Anfangs Juli 1977 erteilte die Genossenschaft Zunfthaus zu Pfistern Luzern den Auftrag für die inneren Umbauten an das Architekturbüro Guido Oberholzer, Luzern. Da die 800-Jahr-Feier der Stadt Luzern vor der Türe stand, nahm man die Planungsarbeiten unverzüglich in Angriff. Anfangs Oktober 1977 fasste die Genossenschaft Zunfthaus zu Pfistern Luzern den Entschluss, die Fassade gleichzeitig mit den inneren Umbauarbeiten zu restaurieren. Auch dieser Auftrag ging an Herrn Guido Oberholzer, Architekturbüro, Luzern. Die eingereichte Bauabrechnung von Architekt Guido Oberholzer schloss, inklusive Kauf des Zunfthauses zu Pfistern, mit einem Gesamtaufwand von 4,63 Millionen Franken. |
24.5.1978 Eröffnungsfeier des Zunfthauses zu Pfistern im Jubiläumsjahr «800 Jahre Stadt Luzern». |